Was bedeutet eigentlich inneres Kind?

Du hast bestimmt schon einiges gehört oder gelesen, vom inneren Kind. Möglicherweise ist es etwas befremdlich, als Erwachsener “Kind sein” oder gar mit ihm reden! Das verstehe ich…
Wenn du mehr darüber wissen möchtest oder Klarheit finden möchtest, dann lies weiter. Du wirst sehr schnell sehen, dass mehr Kind in dir steckt, als dir lieb ist…..

Viele Menschen leben mit dem quälenden Gefühl nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen, sich nicht geliebt fühlen. 
Negative Selbstbilder und abwertende innere Dialoge führen zu Unzufriedenheit mit sich selbst, konfliktgeladene Beziehungen oder depressiver Grundstimmung, sodass es erheblich die Lebensqualität beeinflusst. 

Das innere Kind ist ein ein verletzter Anteil in uns. Das Bild von uns als Kind, erleichtert nur sich selbst liebevoll zu begegnen und auf sich zuzugehen. Fast jeder Mensch hat beim Anblick von Kindern positive, offene, hingewandte Gefühle.
Das Kind in uns, war hilflos und abhängig von den Eltern und daher besonders verletzbar. Es sind Erlebnisse und Gefühle gespeichert, die es nicht mehr erleben möchte.

Bist du als Kind abgewertet, beschämt, gedemütigt worden, zieht sich das Kind zurück und ist traurig. Es beschließt etwas, als Lösungsversuch. Glaubenssätze werden so gebildet und verfestigt. Selten wird so ein Kind getröstet und gestärkt, es wird verletzt zurückgelassen und im schlimmsten Fall noch ausgelacht oder gedemütigt, weil es weint. 
So haben haben meist Männer wesentlich stärker verletzte innere Kinder, weil Buben schon gar keine Gefühle zeigen sollen, schon gar nicht weinen. Gott sei dank hat sich das geändert, doch jedes kleine Kind heute hat einen Vater, der möglicherweise mit derartigen Prägungen erzogen wurde!
Der Grund dafür liegt häufig daran, dass Menschen generell mit Gefühlen anderer oft überfordert und hilflos sind. Wie oft hast du gehört und hörst es noch immer, “ah das wird schon”, “bis du heiratest wird es gut”….. Die Stimme der verletzten Kinder…..

Und es sind nicht die schweren Traumata, nein oft ganz „harmlose“ Situationen, unbewusstes handeln. Häufig handeln Eltern aus ihrem verletzten inneren Kind heraus. Es reicht oft schon, wenn du die Gefühle der Mutter spürst. Unausgesprochenes wie, Willst du das die Mama traurig ist? Das kannst du nicht machen, was wird die Oma über dich denken?

Dadurch formt sich ein inneres Bild von dir, Glaubenssätze wie: 

  • Ich bin nicht liebenswert

  • Ich bin nicht gut genug

  • Wenn ich ganz viel leiste, werde ich gesehen

  • Wenn ich nichts mehr spüre, tut es nicht mehr weh

  • Ich brauche niemanden, ich mach alles alleine

  • Ich schaffe alles alleine

  • Wenn ich mehr als alle anderen mache, dann werde ich geliebt

  • Wenn ich niemanden an mich heranlasse, dann werde ich auch nicht enttäuscht

  • Aus mir wird nie etwas

  • Ein Junge weint nicht...sei ein liebes Mädchen, sonst mögen dich die Leute nicht

  • Wenn ich nicht tue was die Eltern von mir wollen, dann haben sie mich nicht lieb 

  • Ich lasse mir nicht helfen, dann werde ich auch nicht gedemütigt

  • Wenn ich keine Gefühle zeige, dann merkt niemand dass ich welche habe und ich werde nicht abgewertet uvm...

Das Selbstbild wird sehr früh im Leben geprägt und beeinflusst uns, ohne dass wir uns dessen besonders bewusst sind. 

Dieses verlassene, verletzte Kind ist als Erwachsene noch in dir sichtbar und spürbar, in ähnlichen Situationen werden diese verletzten Gefühle wieder angesprochen und du reagierst wie als Kind. Das führt wiederum dazu, dass du dich hilflos und ausgeliefert fühlst und dein Selbstwert wieder darunter leidet, ein Teufelskreis.

Du hast also gar keinen stabilen Zugang zu deinen wahren, authentischen Fähigkeiten, sondern fast nur zu denen, die du dir mühsam angeeignet hast oder notgedrungen musstest. Dazu kann man auch sagen, „du funktionierst“ und es hat mit echtem Erwachsensein nichts zu tun. 

Dass dieses Selbstbild und derartiges Verhalten in erwachsenen Beziehungen dann zu Konflikten führt ist nur logisch. Und jeder hat so ein verletztes Kind in sich. In Konfliktsituationen werden dann plötzlich zwei Erwachsene, taffe Menschen zu Kindern und drehen sich im Kreis, sie bleiben immer am selben Thema hängen und finden keine Lösung. 
Nicht selten erziehen zwei verletzte innere Kinder - Kinder. Und der Kreislauf setzt sich fort.

Trennen sich dann zwei Menschen, weil der Konflikt nicht überwindbar scheint, zeigt sich bald im Umgang danach als Eltern genau das selbe Bild. Und der nächste Partner rührt noch viel stärker an deiner Wunde.. Dabei möchtest du doch nur so angenommen werden wie du bist und in den Arm genommen werden. 
Heilen beide Partner ihr inneres Kind, ist eine gleichwertige, respektvolle, wertschätzende Beziehung auf Augenhöhe möglich. 

Gereiftes Erwachsensein zeigt sich in Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein und innere Freiheit durch die Fähigkeiten, mit Konsequenzen umzugehen. Du hast einen guten Umgang mit deinen Gefühlen und kannst es kommunizieren.”


Ausdruck vom verletzten inneren Kind kann sich so zeigen: 

  • du fühlst dich nicht gesehen, nicht gut genug

  • du hast einen Partner an dem du dich orientierst, es ihm recht machen möchtest

  • niedriger Selbstwert und Selbstbewusstsein 

  • zuerst kommen die Anderen...Ich bin nicht wichtig

  • mangelnde Selbstliebe

  • Ängste

  • Scham

  • Co-Abhängigkeit

  • erhöhter Selbstanspruch, Perfektionismus

  • sehr lauter innere Kritiker

  • Beziehungskonflikte oder kein passender Partner findet sich

  • Leistungsbezogenheit

  • Status ist dir wichtig

  • Starre und Struktur dominieren dich

  • Unbeweglichkeit und fehlende Flexibilität

  • Orientierung im Außen 

  • sich selbst abwerten 

  • nicht geliebt fühlen

  • Übernahme von Gefühlen oder Dynamiken im System 

Dein verletztes inneres Kind braucht aber einen verlässlichen Partner, der ihn beschützt, auf ihn liebevoll schaut, sich ihm zuwendet, ihm zuhört - den inneren Erwachsenen. Das ist der Weg worüber Heilung möglich wird. 

Sind das innere Kind und der innere Erwachsene eine Einheit, dann fühlst du dich ganz – Ganz Ich ! Du hast wieder Zugang zu deinem natürlichen, ursprünglichen Ich.“

Das befreite innere Kind wird sichtbar und spürbar durch

  • Lebensfreude

  • Kreativität, Mut und Zuversicht 

  • Neugier, Beweglichkeit und Flexibilität

  • das innere strahlen wird im Außen sichtbar

  • Selbstbewusstsein

  • Selbstvertrauen

  • Selbstannahme

  • Selbstfürsorge

  • du vertraust deiner Intuition, deiner inneren Stimme wieder

  • deine eigene Weiblichkeit finden und lebst deine femininen Qualtiäten

  • Sexualität neu erleben

  • du achtest deine Bedürfnisse

  • meisterst souverän dein Leben

  • du kannst mit deinen Gefühlen umgehen - bist sensibel, zugänglich und sozial

  • du agierst nicht aus der Schmerzvermeidung heraus sondern flexibel

Die Heilung des inneren Kindes ist ein Weg. Es erfordert deine bewusste Zuwendung und Aufmerksamkeit.

Ich begleite Menschen am Weg zurück zu sich selbst. Da führt kein Weg am inneren Kind vorbei. Auch wenn es sich vielleicht etwas befremdlich oder gar verrückt anhört, mit „seinem inneren Kind Kontakt aufzunehmen“, so ist es jedesmal sehr berührend, die Menschen voller Liebe für sich selber zu sehen. 

Für deinen Mut dich darauf einzulassen, wirst du mit einen tief heilsamen,liebevollen Gefühl belohnt. Dieser Moment berührt mehr als jedes Wissen über dich und deine Vergangenheit. 

Du kannst dich von unangenehmen, alten Gefühlen nicht verabschieden ohne die Gefühlsebene zu berühren! Das innere Kind braucht einen authentischen Erwachsenen um zu vertrauen und sich zu trauen. Und solange du dieser nicht für dich sein kannst, übernehme ich gerne diese Rolle und begleite dich am Weg zu dir. Die Entwicklung kommt von alleine, wenn du dir Freiraum verschaffst!

“Erlaube dir selbst einen Raum und Gelegenheit dich zu entwickeln, mehr hättest du als Kind auch nicht gebraucht!”

Deine Anita




Quelle und weiterführende Bücher:

Grundlegende Erklärungen zum Inneren Kind -

Die Heilung des Inneren Kindes 

Susanne Hühn


Ein Arbeitsbuch - 

Mein Inneres Kind -Begleiter 

Susanne Hühn